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Wie schreibe ich einen Limerick?

Wie schreib ich einen Limerick?

Hier verrat ich euch den Trick:

ein frecher Witz

in Reim geschnitzt,

der sorgt für Freud und Glück.

Ja also wie geht man vor bei einem Limerick?

In manchen alten Beschreibungen findet sich folgendes Kochrezept: man nehme einen Ortsnamen. Und in diesem Ort passiert irgendwem irgendetwas. Und dazu lasse man sich eine Pointe einfallen. Zum Beispiel:

Ein rundliches Mädchen aus Halle

pfeift auf die Diätenfalle.

Anstatt zu klagen

Hört man sie sagen:

Na ich bin halt ne Dralle.

Oder:

Ein frühreifes Kerlchen aus Minden

wollte mal gerade verschwinden.

Doch kam er nicht weg

von seinem Fleck –

man musste ihn erst noch entbinden.

Oder:

Die fromme Witwe aus Kreuth

wartet bis zum frühen Kirchengeläut,

dann hüpft sie kokett

zum Pfarrer ins Bett –

was sie ihm stets in der Beichte bereut.

Mit dieser Methode lassen sich sehr viele Limericks schreiben. Doch bitte aufgepasst! Das wird leicht zu einer abgedroschenen Masche. Dann klappern wir alle Ortsnamen nach möglichen Reimen ab, zu denen wir uns dann unseren Vers machen. Dabei wirken die Resultate allerdings leicht gekünstelt oder verkrampft. Dann kommt der Witz mitunter gar nicht so richtig heraus. Doch wir können den Limerick viel allgemeiner sehen. So kann er sich auf irgendeine Begebenheit beziehen, die wir in einem etwas ungewohnten Licht betrachten:

Der Klaus, der wohnt in einem Haus

und schaut dort in die Ferne hinaus.

Doch baut der Bauherr

ums Haus eine Mauer –

da geht dem Klaus das Fernsehen aus.

oder:

Die Oma trank gern ein Likörchen

und knusperte dazu Schweinsöhrchen.

Doch dann tat sie kund:

Ich leb jetzt gesund!

Nun sitzt sie vor Wasser und Möhrchen.

oder:

US-Präsident Abraham Lincoln

Musste ganz dringend mal pinkeln.

Er braucht bloß ums Eck,

doch kam er nicht weg –

so fing’s im Parlament an zu stinkeln.

Für solche Limericks braucht es als Ausgangspunkt die Geschichte, den Witz und dann wird da herum der Vers geschmiedet. Um dem Witz eine gute Gestalt zu geben, halten wir Ausschau nach passenden Namen, Ortsbezeichnungen und Begebenheiten, die sich dafür eignen könnten, unserer Geschichte einen Ausdruck zu geben:

Der sündige Bäckermeister aus Korte

klopft bei Petrus an die Himmelspforte:

„Mein Herz ist nicht rein,

dennoch lass mich herein,

ich back Dir auch eine leckere Torte.“

Kurz darauf vor dem jüngsten Gericht

der Herrgott zu dem Becker spricht:

„Es sein Dir vergeben

alle Sünden im Leben,

denn auf Deine Torten, da verzichte ich nicht!“

Also: die Voraussetzung für gute Limericks ist der Witz! Und den Witz bringen wir in dem frechen Vers zu einem Ausdruck. Um den Witz, um die Geschichte spinnen wir unseren Reim drum herum. Dann können auch Sie sagen:

Ja meine Gedichte sind herrlich!

Doch halt, sein wir mal ehrlich,

ich produziere mit Fleiß

manch dummen Scheiß,

das ist doch total entbehrlich.

Alles klar? Dann viel Vergnügen beim Erstellen eigener Limericks! Und ja, machen Sie mit beim Brackweder Limerickwettbewerb.