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Gemeinsam Lösungen entwickeln – Teil 3

Fazit

Wir haben zwei Ansätze für die Gestaltung des Miteinanders betrachtet:

  • Gleich zu gleich gesellt sich gern
  • Gegensätze ziehen sich an

und festgestellt, dass bei beiden gute Lösungen erreicht werden können, jedoch mit unterschiedlicher Ausrichtung:

Bei „Gleich zu gleich gesellt sich gern“ ist darauf zu achten, dass sich die Einzelnen nicht in der Masse, in der Gruppe verlieren, sondern stattdessen eine bewusste Eigenständigkeit entwickeln, mit der sie sich in das Miteinander aktiv einbringen. Die zentrale Frage für jeden einzelnen ist: „Was kann ich dazu beitragen, um das gemeinsame Ziel zu erreichen?“

Bei „Gegensätze ziehen sich an“ ist darauf zu achten, dass die beteiligten Personen von ihren selbstbezogenen Meinungen und Ansichten loslassen, dass sie für die Situation und das Gegenüber ein bewusstes Interesse entwickeln und sich dabei fragen: „Wie können wir mit unseren verschiedenen Fähigkeiten konstruktiv zusammenwirken, damit das gemeinsame Ziel erreicht wird und dabei gleichzeitig jeder sein eigenes Ziel verwirklicht?“

Dabei haben wir je nach Situation und beteiligte Personen zu schauen, welchen der beiden Ansätze wir aufgreifen. Einmal ist ein gutes Zusammenwirken von Gleichgesinnten gefordert und das andere Mal eine effektive Zusammenarbeit von verschiedenartigen Persönlichkeiten.

Doch das prinzipielle Vorgehen ist in beiden Fällen gleich. In beiden Fällen verschafft die übergeordnete, verbindende Frage eine Beziehung zum Miteinander. Sie gibt uns einen verbindenden Sinn in der Situation, und richtet gleichzeitig jede der beteiligten Personen aus.

In dem zyklischen Prozess wird im Miteinander für die Frage eine konkrete Antwort entwickelt.

Dabei ist der Prozess für die konkrete Situation und die beteiligten Personen spezifisch anzupassen und auszurichten.

Das Vorgehen können wir vergleichen mit dem Schleifen eines Diamanten, der solange bearbeitet wird, bis er in seiner vollen Schönheit erstrahlt. Ähnlich feilen wir an der Antwort auf die Frage, bis sie für uns richtig attraktiv ist und für uns wirklich passt. So schaffen wir im Miteinander eine Lösung, die die Situation neu ausrichtet, die eine neue Ordnung schafft.

Das so erzielte Resultat ist mehr als nur die Summe der einzelnen Beiträge. Der aktive Austausch inspiriert, es entstehen neue Ideen, neue Perspektiven. Dabei wächst jeder der Beteiligten über sich selbst hinaus, wenn er sieht, wie sein aktives Wirken sich harmonisch in das Miteinander fügt und zu der geschöpften Lösung beiträgt. In freudiger Gemeinschaft entsteht eine attraktive, tragfähige Lösung für die Situation.

In den betrachteten Tierbeispielen – dem Fischschwarm und dem Krokodil mit seinem Wächter– erfolgt das kooperative Miteinander aus einem instinktiven Programm, das wie auf Knopfdruck aktiviert wird und immer wieder auf die selbe Art und Weise abläuft. Hingegen haben wir Menschen mit unserem Bewusstsein uns in jeder Situation aufs neu zu fragen: „Wie können wir die Situation im Miteinander erfolgreich gestalten?“ Und auf diese Frage haben wir immer wieder eine neue Antwort zu finden. Doch diese Fähigkeit zeichnet uns Menschen aus. Wir sind selbst in der Lage, bewusst eine Vorstellung zu entwickeln, nach der wir unser Miteinander gestalten! Wir haben es selbst in der Hand, unser Miteinander kooperativ zu gestalten. Diese Fähigkeit erhebt uns Menschen über die Natur.  

Gemeinsam Lösungen entwickeln: